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Geschichte Der Name Zagreb wurde zum erstenmal im Jahre 1094 erwähnt, als der ungarisch-kroatische König Ladislaus I. die Zagreber Diözese gegründet hatte. Zagreb bedeutet "am Graben", woraus später das deutsche "Agram" abgeleitet wurde. Die Stadt entwickelte sich aus den beiden Siedlungen, Kaptol und Gradec, die heute den Kern der Altstadt Zagrebs bilden. In Gradec hatten sich Kaufleute und Handwerker angesiedelt. Kaptol war die Stadt des Klerus, in der die Kanoniker des Zagreber Bistums wohnten. Interessenskonflikte zwischen den beiden Siedlungen führten immer wieder zu Auseinandersetzungen. Im 13. Jahrhundert hatte Südosteuropa unter verheerenden Plünderungen der asiatischen Tataren (mongolische Volksstämme) zu leiden. Der König von Kroatien und Ungarn, Bela I., versteckte sich auf der Flucht vor den Tataren in Gradec und versuchte von dort die Verteidigung zu organisieren. Aus Dankbarkeit für seine Rettung verlieh er 1242 den Einwohnern von Gradec die Bulla Aurea. Durch dieses Dokument wurde Gradec zur freien königlichen Stadt. Die Bulla Aurea war ein Symbol der Freiheit und Unabhängigkeit. Nun erlebte Gradec seine wirtschaftliche Blüte. Es entstanden schöne Paläste, Kirchen und Befestigungswerke nach mittel- und westeuropäischem Vorbild, die der Stadt noch heute eine romantische Atmosphäre geben. 1557 wurde Zagreb erstmals als Kroatiens Hauptstadt erwähnt. Auch die Unterstadt (Donji grad) begann sich schnell zu entwickeln und übernahm bald die Rolle von Gradec in Handel und Handwerk. Von 1756 bis 1776 übernahm Varaždin Zagrebs Rolle als Kroatiens Hauptstadt. 1850 wurden die zwei Städte Gradec und Kaptol zur Stadt Zagreb vereint und mit der Unterstadt verbunden. Ein schweres Erdbeben richtete 1880 beträchtlichen Schaden an, ermöglichte jedoch auch eine Modernisierung und dynamische Weiterentwicklung der Stadt. Kaptol ist bis heute das Zentrum der katholischen Kirche und des geistlichen Lebens in Kroatien. Gradec, heute Oberstadt genannt, wurde zum politischen und administrativen Zentrum. In der Unterstadt mit ihren vielen prächtigen Gebäuden aus dem späten 19. Jahrhundert pulsiert das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Leben. Am 29. Oktober 1918 beschloss das kroatische Parlament in Zagreb die Aufhebung sämtlicher staatsrechtlicher Beziehungen zwischen Kroatien und der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Einen Monat später folgte der Beitritt Kroatiens zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. 1926 wirde der der erste Zagreber Radiosender in Betrieb genommen. Am 10. April 1941 marschiert die deutsche Wehrmacht in Zagreb ein. Kroatische Nationalisten feiern die Deutschen als Befreier und rufen den so genannten "Unabhängigen Staat Kroatien" aus. Am 8. Mai 1945 marschieren die Tito-Partisanen in Zagreb ein. Kroatien wird daraufhin in das kommunistische Jugoslawische Volksrepublik eingegliedert. 1970 - 1971: In Zagreb ist der Mittelpunkt des Widerstandes gegen das kommunistische Regime. Es finden Demonstrationen gegen die Politik der Belgrader Zentralregierung statt, der Kroatische Frühling wird niedergeschlagen und endet mit Masseverhaftungen. Am 10. September 1976 kollidierten über Zagreb ein jugoslawisches und ein britisches Flugzeug. Das Unglück forderte 176 Tote, davon 27 Deutsche. 1987 findet in Zagreb die Universiade statt. 1990 fand in Zagreb der von 500 Millionen Fernsehzuschauern verfolgte fünfunddreißigste Grand Prix d'Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest) statt. Am 30. Mai 1990 findet die erste Sitzung des ersten demokratisch gewählten kroatischen Parlaments statt. Am 25. Juni 1991 erklärt das Kroatische Parlament die Unabhängigkeit und Souveränität der Kroatischen Republik. Zagreb wird die Hauptstadt. Am 7. Oktober 1991 wurde Zagreb im Zuge des Jugoslawienkrieges von der de facto serbischen "Volksarmee" angegriffen. Die Stadt war zum Zeitpunkt der Bombardierung überfüllt mit Flüchtlingen aus Ostslawonien und Vukovar. Am darauf folgenden Tag, am 8. Oktober 1991, setzte Kroatiens Regierung die nach einer Volksabstimmung erklärte Unabhängigkeit offiziell in Kraft. 1994 feierte man Zagrebs 900-jähriges Jubiläum. Im September besuchte Papst Johannes Paul II die Stadt. Am 2. und 3. Mai 1995 schlagen serbische Raketen in der Innenstadt von Zagreb ein. Der militärisch sinnlose Angriff kostet sieben Zivilisten das Leben; 176 werden verletzt. Der damalige befehlshabende serbische Anführer Milan Martić muss sich heute vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal verantworten. Im Dezember 1995 wird der Vertrag von Dayton unterzeichnet. Am 2 Oktober 1998 kam der Papst zum seinem zweiten Besuch nach Zagreb. Von hier aus besuchte er den Wallfahrtsort Marija Bistrica und die Stadt Split. Am 11. Dezember 1999 starb Kroatiens Präsident, Franjo Tuđman in Zagreb. Am 24. November 2000 fand in Zagreb der EU-Balkan-Gipfel statt. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union sowie der Staaten des westlichen Balkans, also Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Bundesrepublik Jugoslawien (heute Serbien und Montenegro), Albanien und Mazedonien besprachen die langfristige Assoziierung der Staaten Südosteuropas an die EU. Am 30. Oktober 2003 hielt sich Bundeskanzler Schröder zu einem Besuch in Zagreb auf. Es war der erste Besuch eines deutschen Bundeskanzlers in Kroatien.
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